Sonntag, 11. Dezember 2011

Ben in der Welt

Zum Buch

von Doris Lessing

Ben ist nun Erwachsen. Selbst denkt er, dass er 18 ist, auch wenn man ihm das nicht mehr ansieht. Viele halten ihn für mindestens doppelt so alt und haben Angst vor ihm. Denn keiner versucht ihn auch nur kennen zu lernen. Eine Weile ist er mit Strassenkindern herum gezogen, weit ab von Regeln. Denn mit denen kann er nicht umgehen. Auch nicht mit Menschen, Autos und sonstigem Kram. Strassennamen sagen ihm gar nichts. Er orientiert sich am Geruch, an Grünflächen und an Geräuschen. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht.
Da niemand wirklich zu ihm hält wird er oft ausgenutzt. Als Drogenkurier mißbraucht reist er nach Frankreich. Natürlich nicht allein, denn seine angeborene Aggression und Boshaftigkeit hindert ihn. Immer benötigt er jemanden, der aufpaßt und ihm sagt, was als nächstes dran ist.
Wieder allein und zurück gelassen in der fremden Welt begegnet er einem Produzenten, der ganz angetan ist. Mit ihm reist er weiter.... Und reist somit auch "seinen" Leuten hinterher..... Menschen, die so sind, wie er!

Vorgeschichte:

Das 5. Kind von Doris Lessing erzählt die Vorgeschichte von Ben. Ben wird als 5. Kind in eine sonst heile und einigermßen gut situierte Familie geboren. Schon als Baby ist er ein Schreikind, fordert seinen Eltern alles ab. Seine Andersartigkeit zerstört alles. Die Familie, den Zusammenhalt und auch die Hoffnung eben dieser. Zu Halten und in Bahnen lenken lässt er sich schon früh nicht. Bereits mit 10 Jahren ist er verlassen und aufgegeben. Obwohl er noch bei seiner Familie lebt. Doch schon kurz danach atmen alle auf, als Ben sie verlässt.

Fazit:

Während in dem Buch "Das 5. Kind" fast minutiös von dem Verfall der Familie erzählt wird und somit in der Schonungslosigkeit Mitleid hinaufgerufen wurde, ist davon in "Ben in der Welt" nichts mehr zu spüren. Hier wird fast abgearbeitet, wie es mit Ben weitergegangen sein könnte. Während jedoch im ersten Teil Ben als aufmüpfig, aggressiv und Boßhaft beschrieben wird, hat er im Nachfolgerband wenig mit eben diesem Kind zu tun. Inzwischen ist er schutzbedürftig, ängstlich und verhalten. Schafft er es doch als Kind nicht, Herzen zu erweichen, so sind es als Erwachsener schon gleich 3 Personen, die ihm gut gestellt sind.
Nichts passt zusammen. Leider!

Im Ganzen ist das Buch schnell zu lesen. Jedoch ziemlich enttäuschend, wenn man die Vorgeschichte kennt.

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